Mittwoch, 18. August 2010

Last call before...

California! Und nun noch einen kleinen Ticker mit Idioten des heutigen Tages:

+++Drei Typen, Geschäftsessen, naja, eher '-trinken', einer am Tresen zahlt mit großem Bewirtungsbeleg. "Oh, da muss ich passend zahlen." (...) "Wir lassen dir dann was liegen." Lassen sie nicht. Aber so schmierig, wie sie waren, wundert's nicht. Auch nicht den fehlenden Arsch in der Hose.+++Typ mit Eltern auf Besuch. Mutti ist das Kasseler zu kalt. (Ich stand daneben, als der Koch es angebraten hat.) Ob's noch mal zurück...? (Und ich war zweimal in der Küche, als es in der Küche in der Soße köchelte.) Das Kasseler geht in den Ofen, der Koch befiehlt aus Hitzeschutzgründen ein Handtuch. Doch es war der Mutti immer noch nicht heiß genug. Wahrscheinlich ne Hobbyköchin. (Papa bezahlte schließlich mit nem Hunni und war das widerlichste Stück seit langem, optisch dazu noch ne Art Christoph Böhmer.)+++Typ mit langweiliger Freundin, diesmal dazu noch mit der Schwester der langweiligen Freundin dazu. Muss wohl am Tisch eingeschlafen sein, als sie mal witzig waren.+++Aber egal. Ich fahr jetzt in Urlaub. Bis Mitte September!+++Ach nee, vorher noch die 'Kollegin', die sonst immer peinlich genau tippt udn ansonsten einfach wahnsinnig anstrengend und körpernah ist. Diesmal mit Großeltern und schließlich gibts annähernd korrektes Trinkgeld von ihr. Dann kam sie wieder, wollte etwas davon zurück. Damit die Großeltern noch mit dem Taxi fahren können. Dann sucht sie ihr Portemonaie. Und ihren Schlüssel. Eine Stunde lang. Schließlicdh erreicht mich von zuhause (ihrs!) der Anruf, dass das Portemonaie da ist. Wo da wohl der Schlüssel ist? (ich bin raus.)+++

Donnerstag, 12. August 2010

Heuschrecken

Es könnte ein netter Abend sein. Doch die Stadt ist augenscheinlich voller Touristen, die alle den gleichen Reiseführer benutzen. Und so beginnt pünktlich um halbsieben die Fressrallye. Wenn man um 19:00 Uhr anfängt, rennt man schon dem Chaos hinterher und Punkt 23:00 ist der Laden leer, der Abwaschtresen voll, die Schnauze auch. Positiver Aspekt: Man weiß Stammgäste wieder zu schätzen.

Montag, 9. August 2010

Italiener

Geben kein Trinkgeld. Sauen rum. Sind laut. Haben zu viel Spaß. [*Vorurteilsmodus aus*] Naja, meistens stimmt zumindest das mit dem Trinkgeld, und so wie Lehrer wahrscheinlich über blöde Hausmeister und dumme Schüler lästern würden (und diese wesentlich versierter ohnehin), wiederholt sich die Trinkgeldbeschwerde auf einem Kellnerblog. Aber mit Happy End: Nach drei Bier und drei Jägermeister erkundigen die Knaben sich nach dem Weg, da stößt die Freundin des Kochs, die des Italienischen mächtig ist, zur Runde und übernimmt. Lohn ihrer Mühe: ein White Russian. Mit diesem kommen die nunmehr sechs alles in allem auf fünf Bier, sieben White Russian und viele Jägermeister. Sind so 70 Euro. Und dank der Freundin gabs am Ende exakt sieben Euro Trinkgeld. Völkerverständigung ist nicht umsonst, funktioniert aber :-)

Mittwoch, 28. Juli 2010

Bekloppte und andere

+++Sonntagnachmittag: Geburtstagsrunde, sitzt schon da. Typ kommt, und fragt nach Gläsern für eine hinterlegte Flasche Champagner, die sich als ordinärer Sekt herausstellt. Er bietet an, auch Aperol dazu zu bestellen. Aber wir sind ja nett. Immer und auch jetzt. So schnurpelt sich das weg. Bis es zur Zahlung geht. Etwas umständlich (Niemals selber versuchen, die Rechnung auseinander zu dividieren! Kellner=schneller.) und schließlich bin ich am auseinanderklamüsern. Doch was ist das? Ein großes Mineralwasser? Wie kommt das auf die Rechnung? Hin und her? Der Typ mit dem Wasser behauptet steif und fest, er hätte keins gehabt. Auch sonst hat er nichts zu zahlen, denn die Geburtstagsdame zahlt einen Teil. Und er diskutiert weiter, bis es mir zu blöd wird. Danach Nachfrage bei der Kollegin, die das ominöse Wasser herausgab. Ergibt: Der Typ hat ein Wasser ohne Kohlensäure bestellt. Ergo Mineralwasser. Das ist dreist. Und geizig. Sich einladen lassen und den Kellner auf nem Wasser sitzen zu lassen. Guter Stil geht - auch angesichts der Konzessionen: Fremdgetränke, Fremdessen, fremdartige Freundlichkeit - anders. Merke: Zuviel Freundlichkeit bringt nichts. Gar ncihts.+++Donnerstagabend: angeschossene Frau, die ihre besseren Tage schon hinter sich hat, kommt mit offensichtlich nicht trinkwilligem, ägyptischen Begleiter in die Kneipe und ordert schließlich zwei Doppelte. Wundert sich, dass sie die dann nicht loswird. Und lamentiert darüber, dass ja in Kreuzberg alles besser ist. (Dann verpiss dich nach Xberg!), stört fortlaufend die Unterhaltung des Kellners mit dem Tresengast. Wiederholte Hinweise auf diesen unfreundlichen Akt werden ignoriert. Ach? Sie wünscht Stress. Der Ton wird unfreundlicher. Schließlich verlassen die letzten Gäste den Biergarten. Nur sie sitzt noch da - mit einem Bier vom Kiosk. "Du gehst jetzt besser." - "Ich trink jetzt noch mein Bier aus!" - "Klasse, genau deswegen haben Kneipen bis in den Morgen auf: damit Gäste ihre mitgebrachten Biere in Ruhe trinken können." Geht rein, knallt das Bier auf den Tresen, dem Tresengast ein billiges, sexuelles Angebot an den Kopf und schließlich (nach der Auskunft "Ich bin stockschwul. Gerade geworden.") die Hand an den Hinterkopf. Etwas perplex fragt der Tresengast (1,85, 97 kg), ob sie noch alle habe. Darauf hin schubbst sie ihn und fragt, ob er noch alle habe. Daraufhin holt sie zum etwas ungelenken Tritt aus, der danebengeht. Dann also doch den Zuckerstreuer, den sie dem Tresengast an den Kopf zu werfen sucht. Und da heißt es immer, Männer könnten kein 'Nein' vertragen. Die gerufene Polizei verscheucht das Scheusal schließlich.+++Selber Abend: Stimme aus dem Rücken. "Grüß Gott." - "Oh, man, Gott ist nur ne Idee!" - "Aber Bier", so erkundigt sich die freundliche holländsich akzentierte Stimme, "ist real, oder?" - "Bier ist real." (...)+++Sonntagnachmittag: Nach Dienstantritt ne Runde mit Tablett. Griff auf den Tisch, paar Gläser einsammeln. "Wird ja Zeit, dass hier mal jemand den Tisch abräumt!" - Gucke in das Gesicht eines mäßig netten Menschen: "Aha!" - "Willst du jetzt unverschämt werden. (...) Ich habe bezahlt und bin beschissen von dir bedient worden." - "Ich bin seit fünf Minuten da, zum ersten Mal an deinem Tisch und räume Gläser ab, was ist dein Problem?" - "Du willst mich persönlich beleidigen (Aha zum 2.) blabla Aber dir zeig ichs schon blablabla So nen Scheißservice anzubieten" - Blick in die Runde: "Aber hier habt schon verstanden, was hier Sache ist, oder?" Gehe zur Kaffeemaschine, höre im Hintergrund am Tresen, wie der Typ sich beim abgelösten Kollegen weiter aufregt, der schon mal die Vase vom Tresen nimmt (Zuckerstreuer!) "Du hast mich scheiße bedient, und deshalb trinke ich jetzt zwei-drei Bier und die bezahlst du." - "Nö!" Jetzt gehts rund und drei der Kollegen des Wüterichs haben alle Mühe, ihn unfallfrei aus dem Laden zu kriegen, den er unter wüsten Beschimpfungen verlässt. Fünfzehn Minuten später kommt er nochmal vorbei. Fahhrrad, zwei Minipitbulls an der Leine, die den Kollegen freudig abzuschlecken versuchen. "Ich will ne Entschuldigung, du hast mich persönlich beleidigt. " - "Nö, [kurze Erklärung]" - "Dann werd ich mich rächen, nicht hier, nicht heute, aber es wird weh tun. Dein Gesicht merk ich mir."+++

Sonntag, 11. Juli 2010

Festival

+++Langes Wochenende auf einem Festivalbierwagen: tagsüber 35°C, drei Seiten offen, Durchzug garantiert – wir werden überleben.+++Schaum aus dem Hahn: ah, die Kühlung ist kaputt. Die von der Cola auch. Wenigstens läuft die zweite Hahngarnitur. Bis es auch schäumt. Muss wohl an der Hitze liegen.+++Dann geht das Licht aus. Die Elektroverteilung ist überfordert, alle Kühler sind wohl doch zuviel.+++Hinweis bei der Einweisung: „Ihr repräsentiert die Stadt, das Festival und den Hauptsponsor. Seid freundlich.“ Letztes Jahr waren wir so freundlich, dass mehrere von uns von angesoffenen Dorfprolls mehr oder weniger aufs Maul gekriegt haben. Die ersten Wetten diesbezüglich werden platziert.+++Tausend-Liter-Tanks statt 50-Liter-Fässern: gekühlt sind wir im Paradies.+++Rekord dieses Jahr: 22 handgestoppte Minuten ohne den Bierhahn zu schließen.+++Warmer Schnaps ist zur Stressbewältigung besser als kein Schnaps: Seit alle Kühler laufen und neue Stromverteilungen liegen, ist eigentlich alles gut. Außer, dass wir ohne Kühlzelle arbeiten.+++Mathematische Erkenntnis: das Radler-Diesel-Theorem. Würden alle Bier trinken, müsste keiner warten, da aber fast alle schäumende Cola, schäumende Sprite (ah: da ist sie wieder, die Kühlung), zwei Diesel und ein Radler (o. ä.) bestellen, kommt es zu Wartezeiten. Ansonsten gilt: 1. Wir verkaufen Bier. 2. Das Bier ist kalt. 3. Und wir sind schnell.+++Wenn permanent Mischgetränke bestellt werden, liegt es nicht an uns.+++Ein Traum in diesem Zusammenhang: Nur Bier verkaufen.+++Bierwagendusche: ein Becher Wasser übern Kopf und noch einer in den Nacken und schon geht’s wieder eine Stunde weiter.+++Der benachbarte Guinness-Stand veranstaltet sein eigenes kleines Public Viewing, ich mache Pause: „Wir sehen hier drüben nichts, wir hören auch wenig, jubelt ihr bitte, wenn ein Tor fällt? Aber nur, wenn es für Deutschland fällt.“ In diesem Moment brüllt alles. Müller, 3. Minute.+++Coole Kollegen funktionieren, auch für Späße, laufe gegen eine Kollegin, maule sie an, sie bläkt zurück. Hieraus entwickelt sich binnen kürzester Zeit ein Brüllduell, das einem Beziehungskrieg alle Ehre gemacht hätte. Während von der Bühne die PA brüllt, lachen sogar die Nachbarwagen. Wir WAREN laut. Und alle lachen.+++Sonntagmittag gehen die alkoholfreien Getränke aus: Coca Cola hat nicht geliefert, die Revolution bleibt trotzdem aus. Dafür trinkt die gesamte Standbesatzung ein Bier und skandiert „Wir haben Bier.“ Die nächsten zwei Stunden bestehen aus Trostspendung und Witzen über Radler.+++Dann ist der Schnaps alle: Das Festival nähert sich dem Ende.+++Abrechnung, nischt stimmt, massig miese, keine Erklärung: irre zum Abschlusskonzert (Leningrad Cowboys), fühle mich ohne Zapfhahn aber plötzlich merkwürdig nutzlos. In meiner Not helf ich noch ne Stunde aus. Und finde meine vor drei Tagen verlegte Sonnenbrille wieder. Heil.+++Und jetzt noch ein paar Regeln, damit es vor’m Bierwagen schneller geht:
1. Wenn jemand fragt: „Nur Bier?“, dann bestelle nur Bier, ansonsten wirst du weiter ignoriert. Niemand will Leerlauf und während man wartet, kann man auch noch ein paar Menschen glücklich machen. Aber nur mit Bier.
2. Selbiges gilt für die Frage: „Jemand nur zurück?“ – Wir wissen, was wir tun. Aber wir erklären es keinem. Das dauerte zu lange.
3. Wer diskutieren will, wartet weiter.
4. Ich kann lauter als du.
5. Nur weil einige Leute genau wie du auf Bier warten, heißt das nicht, dass du unfreundlich zu mir sein darfst. Ich habe dir nicht getan, sondern „1. Wir verkaufen Bier. 2. Das Bier ist kalt. 3. Und wir sind schnell.“ Und ICH sage meist „Bitte.“ Und „Danke.“ Sogar im dicksten Stress.

Mittwoch, 30. Juni 2010

Ohohoho - zehn Tage weg

Zwei (in Zahlen: 2) Spiel hab' ich privat gesehen, dafür bei gefühlt allen anderen Spielen gearbeitet, und ja: mittlerweile stell ich meine Taschenuhr (Ruhla, ungefähr gekauft zur ersten WM Pélés) nach gewissen Abläufen... heute ist übrigens Ruhetag in Südafrika und morgen gehts zu meinem geliebten alljährlichen Festival. Und damit bin ich zehn Tage raus, denn ein paar Tage frei sollen auch noch mein Leben aufwerten.
Ich geh zum Beispiel gerne mal spätesten zehn nach acht eine rauchen, wenn um halb neun Anpfiff ist. Denn man kommt gerne mal pünktlich zum Anpfiff, verlangt dann Absonderlichkeiten (Zusätzliche Sitzbank! Mango-Milchshake! Bedienung am Platz! Sofort und jetzt ganz schnell, welches Bier habt ihr nochmal?) und wird gerne mit nerEhrenrunde Kartenlesen belohnt, denn ich habe im schlimmsten Fall ne Dreiviertelstunde straff zu tun, da kann sich so'n doofer Fehler schon mal rächen. Depp 1: "Zwei Bier Hausmarke bitte." - Depp 2: "Äh, nee, wollen wir doch nicht." Depp 3 (das bin ich): "So, ihr guckt jetzt erstmal in die Karten und wenn ihr euch geeinigt habt, was ihr wollt, dann bestellt ihr." (auch fünf Minuten sind lang, wenn es abends noch 30°C sind). Und sowas hält einen dann vom Rauchen ab!

Dienstag, 22. Juni 2010

100 Postings - und ein Ticker

+++Macht ja auch Spaß: ein Ticker mehr. Heute angeblich anlässlich des 100. Beitrags.+++Ein Spiel mehr (Was für ein Spiel? - Ein Spiel halt. Ist ja auch schon egal.) ist vorbei, der Laden suaber. Kommt ein Typ rein: "Ein Hefe und ein Fassbier." Ich kaue zu Ende, denn ich warte eigentlich auf den letzten Tisch to go. "Hefe kannste haben, aber Fassbier geht nicht mehr. [Blick auf geputzten Zapfhahn] - "Wieso nicht?!" ... (Äh, Moment: ich sagte was von 'is nicht!') "Flaschenbier geht." Hat er eingesehen und schließlich ordnungsgemäß Trinkgeld abgeliefert.+++Typ kommt rein, Blick gesenkt, Gruß gibt es nicht, zielstrebig zur Toilette gehts. (Moment mal...!) Zwei Stunden gesammelte Momente später er wieder. Selbes Spiel? Nein! "Tschuldigung, die öffentliche Toilette befindet sich da drüben." - (leicht konsterniert) "Wie bitte?" - "Du bist vorhin schon grußlos rein- und wieder rausmarschiert, nimms mir nicht übel, aber so nicht." - "Oh, äh, ja, also...äh (...)" - "Weeßte, wenn du reinkommst, freundlich fragst und so, dann sagt sicher keiner 'nein'." In diesem Moment betritt eine junge Dame den Laden "Entschuldigung, kann ich mal eure Toilette benutzen?" - "Klar, da hinten." (und zum Typen an der Grenzkontrolle) "Siehste." - "Ja, tut mir auch leid. (...)" Wir diskutierten dann noch über die Frage, wer jetzt wem eine Kippe ausgibt und er ging schließlich schiedlich-friedlich zur öffentlichen Toilette, auch wenn ich ihn nachdrücklich aufforderte, doch bitte die unsrige zu nutzen. Bizarr.+++Ein verschossener Elfer macht komische Geräusche.+++Eine Kneipenmeile während eines Fußballspiels hochzulaufen, ist wie 'Immer in Bewegung bleiben - und trotzdem nichts verpassen.'+++Wenn du jemanden kennst, dem eine Kneipe gehört, und du rufst ihn an, um mal eben fünf Plätze zu reservieren, dann komm gefälligst pünktlich! Und 'pünktlich' heißt: eine Stunde vor Anpfiff.+++Beim Fußball entstehen fast schon Freundschaften: auch wenn sechs Alster und gefühlte zwölf Jägermeister im Spiel sind. Oh, nee: waren tatsächlich 6 und 12. Reife Leistung.+++Der schönste Platz ist immer am Tresen. Außer wenn Fußball ist und du im Weg/Bild stehst. Klingt komisch, ist aber so.+++Kam neulich eine Serbin rein und entschuldigte sich für ihre Nationalität. Mit einem ganz charmanten Akzent. Fußball kann so schön sein.+++Pärchen: "Was für Cocktails können Sie empfehlen?" - "Nachmittags grundsätzlich White Russian oder Mai Tai." - Kurze Pause: "Zweimal Mai Tai." (Geht doch.) Kurz darauf steht sein Mai Tai vor ihr und er versucht ein Beck'S Gold zu bestellen. "Ham wa nciht, grünes oder Lemon kannste haben." - Er also mit Beck's und sie später noch mit dem dritten Mai Tai - das war alles in allem ein Viertelliter Schnaps mit Ananassaft und Sirup - wow!

Montag, 14. Juni 2010

Mal wieder ein Ticker

+++Fußball: die ultimative Einförmigkeitsveranstaltung - alle gucken die Wand an. Sieht von hinterm Tresen lustig aus.+++Sowas hätte früher im Unterricht nie funktioniert - deshalb geht man ein Leben lang in die Kneipe, nachdem man aus der Schule raus ist.+++Kleiner Scherz.+++Eklig: Spießerpack, das nur zu Knallerspielen in die Kneipe geht, um sich von vorne bis hinten bedienen zu lassen. Denkfehler: es läuft Fußball. Da gibt es keinen Service wie sonst. Wegen ist nicht.+++ Da fällt mir einmal mehr ein: einmal schräg übern Tresen und über den Gastraum mit nem Stammgast eine Bestellung aushandeln - rufenderweise bien sûr - zeigt, wie es zu laufen hat. Keiner muss dursten. Nur die Regeln befolgen. Wichtig ist halt aufn Platz.+++Sechs Alster und zwölf Jägermeister. Der Mann (Freundin gerade zum Flughafen gebracht, dann Deutschland-Spiel) konnte noch laufen, sprechen und Trinkgeld geben.+++Nochmal zum Spießerpack: Verpisst euch, geht zwischendurch mal zum Üben in eine Innenstadtkneipe, wir sind hier nicht in Biesdorf, hier gibt es Regeln!+++Ansonsten gibts nen Crashkurs...+++Gibt man beim Fußball einmal ne Karte raus: "Einen Pina Colada und eine Bionade mit Kräuter." Von einem Mann. "Entschuldigung, ich hab das erste nicht verstanden!" (...) Beim zweiten Mal bestellte er konsequenterweise Beck's Lemon. Und gegen Konsequenz sagt hier keiner was.+++Wenn Deutschland gewinnt, ist es gut fürs Trinkgeld.+++Nach drei Abenden mit Bier und Fußball kann ich mit meinen Händen Holz schmirgeln. War ich nicht scharf drauf, ist aber lustig.+++

Montag, 24. Mai 2010

Ticker

+++Langes Wochenende, Touri-Zeit: Gleichmäßig ertragen wir Italiernerinnen reifen Alters. Doch nach 'kein Trinkgeld' [Puls bleibt ruhig.] noch die Frage, ob diese [vielen] Münzen wohl ein Schein werden könnten [?!], führt zum Vorzeigen des leeren Faches im Portemonaie: 'I'm so sorry.'+++Ironische Spitze: "...endlich mal ne nette Bedienung."+++Klassiker: sich total über alles freuen, 39,40 bezahlen, Hunderter auf'n Tisch, 'Vierzig, bitte.' [Danke.]+++Kumpel kommt rein: 'Kannst mir auch in mein nächstes Bier spucken.' - [Ich?] - Mach ich nicht, aber einen Schnaps hatte er dann doch in seinem Bier [war das letzte an diesem Abend]+++Auch was Schönes: Geduldige Franzosen, teilweise wohnhaft in Berlin, stundenlang da, Bier, Essen, warten, Bier, Dessert, 85 €, eine bildhübsche Französin drückt mir hundert in die Hand "The rest is for you." [You MADE my day.]+++"Habt ihr Mango Colada? - Nö! - Könnt ihr eine machen? - Nö. - [Pause] - Kann ich dann eine Pina Colada haben, aber mit Kirsch statt Ananas?" [merke: 'Mango ungleich Kirsch', aber smarte Strategie, btw]+++Niemals, und ich meine NIEMALS auf Arbeit ein Buch für eine Prüfung lesen wollen, weil gerade nichts los ist - es wird [Der Abend = die Hölle.]. Und das gleiche gilt für Zigarette [jemand hat es plötzlich ganz eilig] und Essen [zwei Stunden Dauerlauf, at least]+++Auf Verdacht den Springer zu aktivieren und eine halbe Stunde später mehr als 300 Euro mehr auf dem Schlüssel zu haben, ist nicht weiblich, aber Intuition.+++Und nun noch die Lektion: Wer alle zwei Jahre mal mit Mutti und dem befreundeten Pärchen aus dem letzten Malle-Urlaub in die Kneipe geht, um das eine Spiel zu gucken (sonst interessiert uns Fußball ja nicht so) und Service am Platz erwartet, der hat auch noch nicht gemerkt, dass der Weg zu den Toiletten von Menschen blockiert ist, achso? "JA dann hätt ich gerne noch einen Schoko-Milchshake und eine Apfelschorle."

Montag, 17. Mai 2010

Gebrochen ... hui

Letzten Freitag, zwei Stunden vor Schichtbeginn, noch schnell ne Runde lernen und darum schnell zurück zur Couch und ... AUTSCH! Da war ich mit meinem rechten Platt-, Spreiz- und Senkfuß schon gegen den kleinen Teil der Couch gerannt, der hervorsteht. Hm, Jammern hilft jetzt nicht so viel, Fuß hoch und hoffen...
Ich bewege mich zur Arbeit und komme da an, doch so recht spaßig will das nicht sein. Informiere den Chef, der macht ein Gesicht wie "Scheiße, nicht heute abend und morgen früh gleich wieder." Werfe ein Schmerzmittel ein, mmhhhm. Zehn Minuten später wirkt es: ich merke keinen Schmerz mehr und leicht benommen bin ich auch, das wird ein entspannter Abend (...)
Es ist ein entspannter Abend geworden, die Schmerzen sind wieder da, aber erträglich. Zu Hause angekommen pelle ich mich aus Klamotten, Schuhen und Socken...wtf?! Da leuchtet mich ein Veilchen am anderen Ende meines Körpers an. Am nächsten Morgen ist das sogar noch blau-roter und ich kann nicht umhin, via MMS meinen Chef zu informieren. Glücklicherweise bin ich schmerzfrei, auch ohne Mittelchen. Also vorsichtige Entwarnung. Als ich jedoch abends ankomme, hat mein offensichtlich beeindruckendes Bilddokument die Runde gemacht. Die Schmerzen sind zu vernachlässigen, Auch Sonntag geht es ohne und als ich am Montag auf die Laxe mit der Sprechstundenhilfe verhandle, was wohl zu tun sei, meinte die nur, ein bisschen fixieren und warten. Na ja, gebrochen tut halt weniger weh als verstaucht.

Dienstag, 4. Mai 2010

Uff hohem Niveau


Ruft eine Freundin an, wie es denn so ginge, und so halt. "Wat ist mir der Frau von neulich geworden?" Aha. Sie ist meine allererste (Ex-)Freundin. Und da wird mir klar, dass ich alt werde. Genug kokettiert. Ich bin halbwegs witzig, genügend selbstkritisch und kann den Fehlschlag in eine mir genehme Form umdeuten. Quintessenz: "Ist ja auch Jammern auf hohem Niveau. Gibt zum Glück noch andere Frauen." Und rein in die Kneipe, in der ich heute mal keinen Dienst habe, aber den Vorsatz, meinen Prüfungsfrust runterzuspülen. So schmeckt das Bier dann auch. Also Hefe.


Zwei Stunden später, drei Leute, zwei Damen, ein Vorsatz: Kickern. "Hast du Lust?" - "Eigentlich nicht, aber für euch, los geht's!" - 6:1, 6:0, ich sag mal so: die ersten Sätze liefen nicht verkehrt, meine Mitspielerin ist ok, und ich denke so unterbeschäftigt wie ich bin, über Metamotive wie z. B. Baggern nach. Sie ist nicht hässlich, ihre Frisur ist egal und ihr Pulli fliegt beizeiten in die Ecke. Allerdings hab ich ihren Namen schon wieder vergessen. Warum haben sie mir eigentlich sie als Mitspielerin zugeteilt, sind die beiden da drüben ein Pärchen, oder was? Will mich hier jemand verkuppeln? Kein Wunder, dass die nächsten Sätze beide 5:6 verloren gehen, so beschäftigt, wie ich in meinen Gedanken mittlerweile bin. Jetzt aber, 5:5, die Spannung ist zu greifen, sie allerdings nicht, denn beim Jubel nach dem entscheidenden Tor gibt es keine Umarmung. Ok, du bist also nicht interessiert. Nicht schlimm, jeder liegt mal daneben. Ich mach den Fisch. Die Drei gehen, meine Mitspielerin: "Tschüß, Jan!", der Typ, dem ich die andere Frau zugetraut habe: "Tschüß!" und die Dame, die eben noch zugetraut wurde, ist jetzt nicht mehr zutraulich, sie grüßt gar nicht. "Wahrscheinlich eingeschnappt!", denke ich mir, und wende mich der Unterhaltung zu, als ich feststelle, dass mein Bier schon wieder alle ist. "Trinkt hier ein Zwerg mit und schickt mich dafür ständig pinkeln?" Doch der erste Weg zur Bar, der zweite zum Klo, dann zurück zur Bar, wo die Kollegin mich kurz aufhält, um das Nachfolgende mitzuteilen: "Die Langhaarige wollte dich anbaggern, hat sich aber nicht getraut..." [Ich in Gedanken: "Och nee!"] "...und die andere so 'Frag den jetzt, sonst muss ich mir nachher..." ["Ist jetzt nicht wahr, die offensichtlich Attraktivere, genügend alte und aus dem Pott stammende, also genetisch bedingt direkte..."] "...dein Geheule anhören.'" ["...ist Single, interessiert und kriegt das Maul nicht auf?!"]

Ich bin empört und erinnere mich schmunzelnd an "Jammern auf hohem Niveau." Da war doch was.

Mittwoch, 28. April 2010

Zwei kleine oder besser kurze Tipps

Heute mal ein Warnhinweis, vorzugsweise, wenn euer Plan eigentlich war, nicht betrunken die Bar, in der ihr schon viel zu lange seid, zu verlassen.

Erstens:
Nennen wir ihn den 'Kurzen Seemann'... seit die Firma Jägermeister mal wieder den abgehangenen Mix aus Tradition und Szenescheiß bewirbt, gibt es ganz praktische Gläser, so 10-12 cl. Da packt man ein-zwei cl Wodka rein und zapft einfach mit Fassbier voll. Kann euch sagen, ein-zwei Züge und dann dauert es noch ein-zwei Minuten, in denen ihr euch selber beim betrunken werden zusehen könnt. Ein amüsantes Gefühl, nicht kreativ, aber lustig.

Zweitens:
Nennen wir ihn den '[ie-Aah]'... im Umfeld des Schreibers wird gerade in ernsthaften Maßen ein Getränk namens 'Esel' getestet: abgewandelter Moscow Mule, einfach kleingeschnittene Gurke in ordentlich Wodka schwimmen lassen, dann vier, fünf Eiswürfel, ne hübsche Gurkendeko und dann ähm, Mist jetzt hab ich den Faden verloren... ach ja: Ginger Ale. Kann man aber auch so machen: Gurke noch kleiner schnippeln (grrr!), in ordentlich Wodka schwimmen lasssen (hier Schnapsglas halbvoll) und dann Ginger Ale drauf. Etwas gemeiner als der Seemann und von der Mischung her nur entfernt mit dem Esel verwandt.

Beides geeignet, falls gleich der Bus kommt oder das Geld nicht mehr für ein ausgedehntes Besäufnis reicht.

Mittwoch, 21. April 2010

Alle (Kleinigkeiten)

Da sind sie um, drei Wochen mit doppelten Diensten, jetzt gibt es viel Freizeit (aka Prüfungsvorbereitung) und wenig Zeit etwas zu schreiben, doch es wird doch wohl etwas passiert sein. Also der Ticker reloaded:

+++Es macht Spaß, mit Kollegen zu saufen.+++Vor allem, wenn man ein Mann ist und fast nur noch weibliche Kollegen also Kolleginnen hat.+++Es macht mehr Spaß, in einem funktionierenden Team zu arbeiten, sowas soll ja wichtig sein.+++Es macht keinen Spaß, nach Putzen des Tresens Cocktails für fünfzehn sehr spät kommende Touris zu schütteln (und dann den Tresen nochmal zu putzen.)+++Aber für Westgeld machen wir ja alles.+++Über den Tresen flirtet es sich gut - man muss sich nur kurz fassen. Also direkt.+++Die Biersorten tanzen zu können, ist gut. Man muss es aber nicht machen. Dies führt zu Unverständnis, da es sich um einen Insider handelt.+++Wenn du - Gast! - aber die Karte schonmal zehn Minuten hast, dann werde nicht ungeduldig, sondern such dir was aus! Und bestell nicht schon wieder "ein Bier!"+++Neu ab April: Wer "einen trockenen Rotwein und ein Bier bestellt" kriegt das auch, nachdem ich entschieden habe, welche Sorte es gibt. Keine Rückfragen mehr! Die anderen wollen auch bedient werden.+++Nein, ich wohne nicht in der Kneipe. Aber viele meiner Freunde sind häufig da, und ja: Ich kann auch für die Uni arbeiten, wenn ich in der Kneipe sitze - denn dort ist der Kaffee besser.+++

Mittwoch, 14. April 2010

Dänen

Jetzt kommt nicht der nächste Gruppen-Diss mit unzulässigen Verallgemeinerungen, nö! Letzten Samstag, alles läuft, lief, der Laden ist fast so sauber wie leer. Es geht auf halbzwei zu. Ein Holländer, der sich später als Däne herausstellen wird, betritt die Bar, bestellt, fragt, wie lange wohl noch offen sei. Dabei hat er auch noch einen älteren Herren dabei, der sich später als sein Vater herausstellen wird.
Vorgespult, eine Stunde später, dritte Runde, soweit alles in Ordnung, ich setze mich auf ein Bier und eine Kippe zum Small Talk an den Tisch, und so kommen wir von der Unmöglichkeit, Schwaben in Prenzlauer Berg aus dem Weg zu gehen, sehr schnell auf das Thema "Warum biste eigentlich hier?" Und so entspann sich (unbezahlt, dies sei hier betont!) eine nicht weniger als dreistündige Debatte über das Leben eines dänischen Endzwanzigers, der gerade mal so richtig schön in der Lebens- oder besser Entscheidungskrise steckt, so sehr, dass sein Vater (der andere Typ) des Morgens in Berlin einflog, um seinem Sohn beizustehen resp. ins Gehirn zu scheißen. Letzteren Motivation ist klar: er verließ einst Frau und Kinder und nach 20 Jahren kehrte er zu seinen Kindern zurück und arbeitet jetzt noch die Fehler auf. Und ist halt da.
Der jüngere hingegen berichtet von seiner tollen neun Monate alten Tochter, von seiner Lebensgefährtin, von seiner seit zwei Jahren parallel laufenden Beziehung zu einer anderen Frau und wir diskutieren, wie er wohl aus diesem Schlamassel herauskommen könnte. Eine interessante Debatte, man schiebt ja nicht ohne weiteres unbezahlte Überstunden mitten in der Nacht. Gegen halb sechs morgens tauschten wir noch E-Mailadressen aus. Die des jüngeren war Teil einer Website mit dem Schema [mail@vornamenachname.com] und so war am nächsten Tag mal nachsehen angesagt.

Und nun die Pointe: Der Mann ist Schauspieler.

Samstag, 3. April 2010

Schwaben

Sie sind die am schlechtesten beleumundete Volksgruppe in unserem schönen Land: die Schwaben. Und obwohl ich mich gerade in den letzten Wochen um einen reflektierteren Umgang mit meinen Vorurteilen (scheiße, ja!) bemühte, war es am Mittwoch wieder soweit.
Runde zu sechst, Sonderwünsche, Rechnung 54,irgendwas, Sammlung, 57. Danke.
Dann die Frage:
"Ich hab heute Geburtstag - was gibt es denn da aufs Haus?" - "Wie bitte?" - "Na, können da nicht mal 0,2 Liter runterfallen? Was gibt es denn da so?" - "Tschuldigung, ich verstehe die Ansage nicht, kann dir aber die Getränkekarte geben; da steht alles drin (...)"
Meldet sich eine Begleiterin: "Er ist Schwabe." - "Aha."
Wenig später geht der Schwabe aufs Klo, der Großteil der Runde verabschiedet sich, sie bleiben zu zweit. Der verbliebene Begleiter kommt an den Tresen: "Ich nehm dann mal zwei Bier und zwei Schnaps, bezahl die auch." und wenig später "Tut ihm mal ganz gut, normalerweise kommt er damit immer durch. Das muss er jetzt verkraften!"
Und dann diskutierten sie munter weiter und ich hatte ein ganz dummes Gefühl. Ehedem, eine weitere Runde wurde bestellt, netter Small Talk, Entspannung. Dann ging ich in den Raucherraum (und hier folgt gleich ein Gegenargument gegen separate Raucherräume...) und eine Freundin kommt rein: "Haben die beiden Typen bezahlt? Die sind gerade raus!" [*schalt*] Ich raus, sie weg. Verdammt. Und jetzt kommt es doch: Scheiß Schw...Zechpreller!

UPDATE: Heute musste ich in die Uni und was seh ich in meiner U-Bahnstation? Meinen Schlauch-Schwaben... Freundchen: ich weiß noch nicht, wo du wohnst, aber ich hab einen Zeugen für da, wo ich arbeite. Und ich bin immer noch sauer. Sei froh, wenn es nur Lokalverbot oder die Bullen sind. Das mit dem Zeugen war nämlich ernst gemeint.

Mittwoch, 31. März 2010

Sechs Schwachmaten

Es ist Frühling, die Leute drehen durch - so weit, so erwartbar. Aber gestern gegen eins betreten sechs mehr oder weniger schwer alkoholisierte Herren um die 30 mit mäßigen Manieren die Bar: Whiskey-Cola (ok), Mai Tai (naja) und Sex on the Beach (wie bitte, seid ihr Männer?) - doch einer hat noch nicht bestellt.
"Machst du mir einen Long Island?" - "Nö!" - "Dann die Karte!" - (Pause) - "Einen Zombie!" - "Nö!" - "Warum nicht?" - "Zum Beispiel weil er nicht in der Karte steht..." (und ich dachte mir noch so, ob wohl alle Cocktail-Bars in der Simon-Dach-Straße geschlossen hätten...)

Montag, 29. März 2010

Plus | minus

Plus:
Statt mit schwarzem Hemd mit ebensolchem Longsleeve zur Arbeit erscheinen und von Kollegen und (ja) auch der Exfreundin mit mehr Komplimenten überhäuft zu werden, als du a) an einem Tag erhofft hast (und ja: auch welche, die du nie erwartet hättest) und b) du in den letzten 12 Monaten gekriegt hast. Verrückt.

Minus:
Ein Tisch, reichlich Cocktails, Bier, prolliges Benehmen, saufen bis vier Uhr morgen (Zeche fast 180 €) und dann Trinkgelder im Centbereich, Hinweise, dass die noch offene Rechnung ja dem Chef, den man selbstverständlich kennt (ich nicht, oder was?!), präsentiert werden könnte (klar!), und so weiter... und dann dieses nicht mehr stehen können, sich an mich anlehnen, etc... nach Gin Tonic, Sex on the Beach, White Russian, Tequila (manche davon mehrfach) hätt ich auch Probleme - aber who cares?

Kleiner Tipp:
Wenn sich ein quer durch den Gemüsegartengesaufe anbahnt, auf dem Bierdeckel ne kleine Notiz anlegen. Der Kellner zahlt eure Zeche sicherlich nicht.

Donnerstag, 11. März 2010

Herzen und Teufel

"Heiße Schokolade, ohne Sahne, ohne Schaum!" - Es ginge mit 'bitte', aber gerade wenn es, wie gestern, stressig ist, freut man sich über Gäste, die nicht auf der Suche nach einem Gesprächspartner sind. Also, Schoki fertig, Mist!, doch etwas Schaum, aber der nahm eine hübsche Form an. Daraufhin sie später:
"Danke für das Herz!" - "Das ist ein Arsch!" (...wenig später...) - "Aber nett war es trotzdem." (dritte Person leistet ihren Beitrag:) "Ein richtiger Arsch ist ja auch herzförmig. (...) In Japan sowieso. Wenn da ein Herz an der Tür ist, dann steht man vor einem Puff." - "Gut zu wissen."

Eigentlich war es ein netter Abend, unkomplizierte Gäste, Dauerlauf, und Schluss. Doch halt! Da steht der letzte Gast nochmal grinsend vor der verschlossenen Tür.

"Äh, hab ich meinen Schlüssel liegen lassen?" - "Glaub nicht, das wäre mir beim Abräumen aufgefallen." - Äh, ja." - (er guckt, ich hin) - "Ist bestimmt in deinem Jackenfutter." - Teufel Alkohol!" - "Oder in deiner Brusttasche. Oder in der Hosentasche deiner zu weiten Hosen." (Abgang).

Wenig später winkt er mit Schlüsselband und (Überraschung!) Schlüssel.

"Wo war er?" - "Im Innenfutter der Jacke!"

Mittwoch, 3. März 2010

Ooch schön

Musste ich mich gestern wegen meines gelegentlich durchkommenden Berliner Dialekts verarschen lassen - sowas! Aber eine Feststellung ließ sich angesichts des vom letzten Gastes nicht mehr zu leerenden Glases doch noch treffen:
"Is doch ooch mal schön: anstatt ausjeplündert zu werden, bis de nischt mehr hast, lässte janz dekadent dein Glas stehen und wünscht der Tresenschlampe ne schöne Nacht, wa?"

Montag, 22. Februar 2010

Lieber Tee

...neulich rief mich Harry an und sagte, dass wir doch ziemlich viel Tee verkaufen würden. So aus der schicken Dose in einen schicken Teebeutel, Teller drauf, Tee trinken als Feier der Kultur sozusagen. Nur der Yogi-Tee wird nicht manuell verfüllt, sondern kommt im schnöden Industriebeutel daher. Und gestern, kurz vor elf, bestellten drei neuseeländische Damen dann auch noch diesen Killer - um festzustellen ("Could we ask you for one last service?"), dass auf der Schnalle eines jeden Beutels ein anderer Sinnspruch aufgedruckt worden ist. "What does 'Jedes Lächeln ist ein direkter Erfolg' mean?" Tja, das fragte ich mich auch und keiner wusste es so recht. Der Gipfel der Übelkeit, quasi der point of no return, die Ejakulation der biederen Freundlichkeit, war der Spruch: "Jedem zu dienen ist die höchste Form des Glücks." (...)

Nicht mal be-dienen. Freunde! (Aber sie waren nett.)

Sonntag, 21. Februar 2010

Sonder...

...wünsche sind kein Problem. Meistens kosten sie auch nichts. Aber: Sie sind nicht unbegrenzt verfügbar.

Donnerstag, 11. Februar 2010

Umweltschutz vs. Kneipenphilosophie

Gestern aufgeschnappt: Die Menschheit werde sich erst um Umweltschutz kümmern, wenn es zu spät sei. Und weiter: "Wie mein Fahrlehrer immer gesagt hat: 'Du sollst gucken, ob ein Auto kommt, und nicht solange, bis eins kommt!'"
Ja.

Dienstag, 9. Februar 2010

Nicht hier

Kommen zwei Stammgäste in die Bar, kurzes Hallo, Neuigkeiten, dazwischen eine Person mit (auf ihre mutmaßlichen Absichten bezogen) kontraproduktiven Aussagen: "Hallo, du hast aber ganz schön zugenommen. (...) Wer will schon fette Kerle?" und kurz darauf: "Wann gehst du eigentlich wieder zum Friseur?" Das Gespräch war schnell beendet, und dann, wieder zurück bei den beiden Stammgästen, kam irgendwie heraus, dass des einen Mutter am vergangenen Samstag gestorben war. Wir tranken einen auf sie, und kamen überein, dass ein Kneipentresen kein Ort zum Trauern ist. Nur zum Betrinken.

Samstag, 30. Januar 2010

Mag ich? - Nein, mag ich nicht!

Cocktails - sie sind wirklich nicht meine Lieblinge. Meine positive Ausstrahlung auf das Trinkgeld der Gäste hingegen veranlasste die Kollegin des gestrigen Abends, mich zum Rennen und sie zum Zapfen, Schütteln, etc. einzuteilen. Mir recht. Aber die drei Sahnesuppen, die ich gerade zusammenschüttete(l)te, als sie reinkam, hätten ihr eine Warnung sein sollen. Denn so ging es die nächsten knapp drei Stunden weiter und leider ist es ein Fakt, dass man mit Bier schneller Geld verdient als mit Cocktails, und Bier ist auch nicht so eine Sauerei. Sehr schnell war ich wieder hinter der Bar und sie hörte sich die ewig gleichen Sprüche an. Gefühlte 25 Cocktails später, quasi schon halb im Feierabend begriffen, fragte mich dann doch tatsächlich eine Sekretärin (sorry, erster Eindruck, kam auch kein besserer mehr): "Magst mir noch einen machen?" (Und oh, meine Droogs, sie winkte mit diesem ekelhaften Glas mit Sahneschaumrandflyingkangarooresten; kurz: BÄH!).
Und wenn Leute glauben, ich täte irgendetwas ein Jota lieber für sie, wenn sie mich nach meiner Neigung, dieses oder jenes zu tun, befragen, dann haben sich die Schnitten geschnitten (sorry, musste sein.) Ich konnte es mir nicht kneifen, meiner gesamten Verachtung gespeist aus ihrer ekelhaften Getränkeauswahl, ihren Freunden und dem offensichtlich falsch gewählten Laden für ne hübsche Cocktailrunde Ausdruck zu verleihen:
"Nein, mag ich nicht!"



(leider ist der Nachsatz "Kann ich aber schon!" obligatorisch. Das Trinkgeld hat man in so einem Moment eh schon verspielt. Aber es fühlt sich gut an. Und die letzten Mai Tais dürften ihnen das Genick gebrochen haben.)

Mittwoch, 27. Januar 2010

Dit tut mir schmeicheln tun

Seit einiger Zeit habe ich an einem bestimmten Wochentag, passenderweise der Tag des Herren, immer Schicht. Und das spricht sich mittlerweile unter Gästen herum und sie kommen regelmäßig. Und sie werden mehr. Find ich gut. Und letztens konfrontierten mich zwei Damen, die ich eine zeitlang jeden Mittwoch da hatte, warum ich ihnen untreu geworden wäre. Klingt doch gut. Gibt ja in diesem Metier nicht allzu viele Erfolgserlebnisse...

Montag, 11. Januar 2010

Zwei Erkenntnisse

Zwei, äh, genau:

1) An einem Wochenendabend gehören in jede Kneipe, die aus mehr als nur einem Tresen besteht (z. B. noch 20 Tische) zwei Kellner. Entspannt, macht freundlich und allen mehr Spaß.

2) Ray Charles ist der Genius.

Mittwoch, 6. Januar 2010

Das Leiden

Es ist klirrend kalt, und das nicht nur in der Nacht. Jeder zweite ist krank und doch kam uns gestern beim drüber nachdenken eine Erkenntnis, auch hinsichtlich der Frage, ob Männer mehr und wenn ja, mehr öffentlich leiden... Merke: "Man darf nur aufrecht leiden, wenn man was gegen das Leiden tut." Und dazu gehört, im Bett und nicht in Kneipen herumzulungern.