Mittwoch, 30. Dezember 2009

Sie: weg. Alle anderen: da.

Die Frau von neulich kam nicht mehr. Wie bereits gesagt: Sie kommen nie zurück. Nicht zu mir, nicht in diese Bar, und doch trieb es mich erzwungenermaßen nach Nächten tränenversiegender Pein (wird jetzt ein bisschen dick, oder?) ... kurz um, ein-zwei Mal musste ich seitdem schon arbeiten. Aber zu schreiben gab es ... äh ... doch. Machen wir es kurz:

- Warum glauben manche Stammgäste eigentlich, dass mehr als 5% Trinkgeld Ausdruck von Dekadenz wären?
- Warum glauben manche tripolar veranlagten Yuppies aus Frankfurt, München oder Düsseldorf eigentlich, ihre schlechten Manieren in unsere gar nicht so hässliche Kneipenkultur einschleppen zu müssen, wenn sie mal ein paar Tage in Berlin sind, "um alte Freunde wie den [Männername] und die [Frauenname] zu besuchen", über die dann gerne gleich noch bei ner Zigarette vor der Tür gelästert wird?
- Und warum ist es eigentlich manchmal tagsüber schweinekalt, während man morgens um eins mit nem Hemd vor der Tür eine rauchen kann und wieder realistische Chancen auf Abgang durch Krebs hat?
- Wer arbeitet eigentlich zwischen den Feiertagen überhaupt noch, wenn abends alle in einer Kneipe hocken?
- Speziell gestern: Sind Heteros in Berlin die neuen Homies?
- Last but not und auch least: Warum fährt halb Europa zu Silvester nach Berlin, während kaum ein Berliner es in Berlin aushält?

Freitag, 11. Dezember 2009

Oh Jammer. Quatsch: Jammer!

Mit Ausrufezeichen. Alle paar Wochen kommt mal eine Person (hier: Frau) in den Laden und man ist freundlich und sie lächelt, aber man kommt nicht dazu, sie mal in ein längeres Gespräch zu verwickeln. Das ist ärgerlich, denn auf die Schnelle baggert es sich echt beschissen. Aus dem Gespräch heraus wäre das echt einfacher (Vergleich bereits erfolgt). Und sind sie erstmal weg, gilt nur noch eins: "Sie kommen niemals wieder." Doch noch ist Polen nicht verloren...

Dienstag, 8. Dezember 2009

In this light and on this evening

Geht hier nicht um die gar nicht so schlechte, neue Platte der Editors, sondern um Blickwinkel in Räumen, die eher schwach beleuchtet (nein, kein Darkroom) und mit Spiegeln ausgestattet sind, die kippend an der Wand angebracht sind. Diese Winkelkombination erlaubte es beispielsweise gestern einem jungen Mann auf den Hinterkopf zu schauen, obwohl er stand und ich saß...Einfallswinkel=Ausfallswinkel, Kneipenphysik at its best. Und diese Lichtung auf seinem Kopf, die schockte mich dann richtig, Verzeihung zwei Lichtungen. Das sah nicht nur fies aus und fühlt sich für den Träger dieser größer werdenden Kreise auch so an, sondern ist nicht unbedingt ein Argument für Spiegel, man muss da auch mal Rücksicht nehmen. Jetzt aber wirklich.

Samstag, 5. Dezember 2009

Halbgötter in der Kneipe

Klingt wie ein Witz, ist aber wahr. Geht ein Internist (lautstarke Eigenauskunft) in eine Kneipe, sagen wir an einem Freitag, sagen wir mit einer mittelmäßig attraktiven Frau, sagen wir beide Anfang 30 und sagen wir, er trinkt in fünfeinhalb Stunden drei Bier und ein Glas Wein. Diverse Sonderwünsche werden geäußert, die Unterhaltung schleppt sich so dahin; er langweilt dabei sogar die Frau, die dem Anschein nach an einem Freitag nur mit ihm ausgeht, um Sex zu haben. Aber sie ist der Kracher: Sie lässt sich siezen. Aber auch er hat schließlich noch einen Kracher: "Warst du schon mal bei den Ärzten? Nächstes Mal bist du dabei!"

Bitches

Gerade läuft ein alter Reißer von Public Enemy und der Koch kommt raus: "Ja, hab ich letztens auch mal gehört, aber Chefchen hat sich dran gestört. Waren ihm wohl zu viele 'niggaz' und 'bitches'." -
"Können es zu viele 'bitches' sein?" (...)
Das ist das Schöne am Niveau: es darf nicht zu hoch sein, sonst versteht einen keiner mehr.

Donnerstag, 3. Dezember 2009

Nachmittags ist günstiger...?

So könnte man die Einstellung von Nachmittagskunden einer Kneipe beschreiben. Etwa, wenn man zum Ausdruck bringen will, dass es natürlich völlig normal (ach quatsch: selbstverständlich!) ist, dass die Küche eine Stunde früher als normal anfängt, Speisen à la carte zuzubereiten, nur weil der Koch ja schon da ist (der hat ja eh nichts zu tun, deshalb ist er ja früher da und hat wahrscheinlich eh nur auf uns gewartet). Oder dass der Kellner erklärtermaßen sein Leben riskiert - und dies mehrfach -, wenn er dem Herrn der Welt (=Küchenbulle) einen Bon nach dem anderen hineinreicht. Oder weil man vielleicht einfach noch nicht genug intus hat, um ein wenigstens anständiges Trinkgeld dazulassen.