Donnerstag, 28. Mai 2009

Regionalexpress

Es ist kein Verbrechen, sich in einer Kneipe erst einmal hinzusetzen und zu warten. Wer schnell trinken will, soll sich am Kiosk ein Bier holen.
Eine Untugend zum Vermeiden: Sich hinsetzen und sofort: „Können wir bestellen?“ rufen.

Freitag, 22. Mai 2009

Stress und Lotsen

Ein schöner Freitag, es war was los und keiner ist verdurstet. Und doch kroch die nächtliche Kälte langsam in die manchmal nicht mehr ganz so jungen Körper, so auch in den eines besonderen Lieblingsgastes (er müsste, wenn es allein nach mir ginge, schon längst Hausverbot haben). Gerade noch draußen sitzend, wird er eines freien Tisches (frei von Gästen, nicht von Tellern und Tassen) gewahr und reklamiert diesen sofort für sich. Doch der Kollege, um einen guten Eindruck bemüht, bittet um ein-zwei Minuten, um erst mal Herr der Lage, die da noch rumsteht, zu werden. Muss wohl etwas nicht verstanden haben, der 'Gute' - denn schon sitzt er am vollgestellten Tisch und schiebt alles, was seinem Date im Wege steht, Richtung Wand, auf dass auch keiner herankommt, ohne sich um seine Begleitung zu schlängeln. Was ich dann aber mit Wonne getan habe, weniger wegen der Begleitung, mehr aus Prinzip. Dass bei der Bestellung natürlich etwas schief ging und wir dran schuld waren: selbstredend, sich zwei Suppen und zwei Getränke zu merken, überfordert uns in der Regel. Mein Kollege war der Meinung, dieses Treffen sei ein Date gewesen und dieseswelche sei schief gegangen. Wäre dem Arschloch zu wünschen.
Merken: Wenn der Kellner "Warten" sagt, warte. Es gibt dafür Gründe. Warum sollten wir sowas sonst machen?

Montag, 18. Mai 2009

300 Euro mehr oder weniger

Immer diese Skandinavier! Kommen einfach irgendwann, lachen über unsere Preise (wenn wir das nur könnten!) und sind lustig. So auch folgender Dialog von gestern abend, kurz vor "ich mach jetzt mal zu" geführt:

Sie (acht Leute, gemischt, lustige Sprache): Wo ist der Kellner?

ich (einer, harte Schicht in den Knochen, aber immer für'n Späßken zu haben): Hier, hallo, ich bin's! Hier bin ich.

Wie lange ist noch offen?

Vielleicht bis zwölf, ganz vielleicht bis halb eins.

Und wenn wir für zweihundert Euro trinken? Geht dann drei?

Ihr trinkt nicht für 200 Euro.

Und für 500?

Wenn ihr im Voraus zahlt.

[allgemeines Gelächter, sie zogen ab, dafür kamen noch zwei Schwule und ein französisches Pärchen und ich war um zwei fertig; hätten sie eigentlich noch bleiben können]

Freitag, 15. Mai 2009

Flyer - diese Seite

Ich bin Gott. Jedenfalls in mancherlei Hinsicht: viele bringen Flyer, einige wollen sie direkt auf dem Tresen plazieren und am Ende der Schicht steht dann Gott (das bin ich) beim Abwischen des Tresens vor der Frage: Ente oder Trente? Zu dir oder zu mir? Fliegen oder siegen? Ich entscheide, ich allein, geil! (Eigentlich armselig, aber nennen wir die Dinge ruhig beim Namen.)
Wenn ich allerdings mit einer Sache auf einem Flyer sympathisiere, bin ich bereit Maßnahmen zu Ergreifen und die Flyer ggf. zu verteidigen; und da landet dann auf dem zuletzt nochmal ausgerichteten Flyerstapel gerne auch ein Zettel, der da verkündigt: "Liegen lassen, sonst Ärger mit 'Jan'" - das sollte reichen.
Und dann stand noch Stunden zuvor doch tatsächlich eine Frau vor mir, deren Augen dieses besondere Strahlen hatten, das nur auftritt, wenn man sich an Begebenheiten oder ähnliches aus der unbeschwerten Zeit der Kindheit erinnert. "Ich kenne dieses Ferienlager! Ich bin da quasi aufgewachsen. Steht dieses noch? Gibt es jenes noch?" Wir hätten uns sicherlich Stunden unterhalten können, doch war ich ganzganz eigentlich und auch richtig zum Arbeiten da.

Man sieht sich immer zweimal im Leben. Quod erat demonstrandum.

Montag, 11. Mai 2009

Regenwald

Tja, so einiges in einer Kneipe landet an Orten, wo es nicht hingehört. Frauen in Betten von Hässlichen. Orangenschalen in Aschenbechern. Servietten in schmalen Gläsern. Unverpackte aber dafür gekaute Kaugummis in schmalen Gläsern. Benutzte Taschentücher in - Überraschung! - schmalen Gläsern. Aber das? - Was? - Das: als ich Sonntagmorgen Zuckerstreuer auffüllte, erblickte ich nach Abschrauben des Deckels einen IKEA-Bleistift im verbliebenen Zucker. [ungläubiges Staunen] Tatsache. Ok, jeder nimmt die mit, aber was bitte hat der Raubbau am Regenwald mit dem Zucker in Berlin zu tun? Und warum tun Menschen so etwas? (...) Ich grüble ernsthaft. (Immer dieses Dinge irgendwo hinein stecken...)

Mittwoch, 6. Mai 2009

Weiterbildung

War in Irland. Und nicht auf Arbeit, sondern auf anderer Leute welcher. Weiterbildung quasi. Deshalb hier ruhig es gewesen ist. Ja, Yoda, schreiben ab morgen er wieder wird.