Dienstag, 10. März 2009

Die Einen/die Andere

Komische Tage gibts; an einem davon gabs die durchschnittlich hübsche Dame Mitte 20, die nicht nur Sekt, Kamillentee "äh nee, doch einen Cappuccino" und "Habt ihr noch Frühstück? Nein, na dann nehm ich ein Sandwich, das ist doch warm, oder?" bestellte, um zehn Minuten den Cappuccino zu reklamieren: "Das ist kein Cappuccino. Da gehört ein Espresso rein, etwas Milch..." - "Ja (ja)" - "Ich arbeite nämlich selber in der Gastro" - "Ja (ja), ich mach dir mal einen neuen."

(Wie die bei Wikipedia wohl an die Fotografie meines Cappuccinos gekommen sind?)

Der nächste war perfekt. Wie wohl auch die Musik. Lobte ein Tisch (bzw. die Menschen daran) den Service, die Qualität sowie die Musik und stellte fest, dass man zu lange nicht mehr dagewesen war, bemerkte der nächste Tisch (ja: die Leute) die Güte der Musik: "Velvet Underground kennt ja jeder, aber eben Giant Sand und jetzt die Eels - damit biste'n Guter!" Schließlich der dritte Tisch, eigentlich nur für Kaffee, Kuchen und ein Bier gekommen: "Wir müssen noch mal Bier nehmen. Die Musik ist zu gut." Sie gingen sechs Stunden nach ihrem Eintreten und deutlich mehr als dem geplanten Bier: "Wir kommen wieder. Ist alles so schön hier."

Ok, auf die Musik wurde Wert gelegt und - ja - es ist schön, dass dies bemerkt wurde. Nur eine war nicht einverstanden. Nach dem dritten Sekt stand die durchschnittlich hübsche Dame von eben am Fenster, die schon vorher keinen zweiten Bissen ihres Sandwiches herunterbekommen hatte ("Es liegt nicht an dir!" - "[Na da bin ich ja beruhigt.]") und monierte ein ruhiges Stück von Talk Talk. "Du, ich hab da mal ne dumme Frage. Kannst auch ne dumme Antwort geben! Kannste was Fröhlicheres anmachen?"

Merke: Willst du nicht unangenehm auffallen, unterlass den Versuch, dir den Kellner und die Kneipe nach deinen Wünschen zurecht zu designen.

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